748 wurde die bayerische Schifferstadt Laufen mit ihrem
Vorort Oberndorf am rechten Salzachufer erstmals erwähnt. 1816 erfolgte durch
den Vertrag von München die Trennung, Oberndorf kam zu Österreich und wurde
selbständige Gemeinde. 1818 erklang in der damaligen Kirche St. Nikolaus (heute
Stille-Nacht-Bezirk) erstmals das weltbekannte Weihnachtslied „Stille Nacht,
Heilige Nacht“. Durch den Eisenbahnbau im 19. Jahrhundert verlor der Salzhandel
an Bedeutung, die Salzachschifffahrt ging immer mehr zurück (1866 letzter
Salztransport). Das damalige Oberndorf befand sich im Bereich des heuten
„Altoberndorf“. Feuersbrünste und Hochwässer (1899 wurde die Brückenverbindung
nach Laufen weggerissen) waren der Grund für die Ortsverlegung salzachaufwärts,
welche 1901 begann. 1903 wurde eine neue Brücke nach Laufen fertiggestellt
(eine der schönsten Jugendstil-Brücken-bauwerke Europas). 1906 erfolgte die
Grundsteinlegung für eine neue Pfarrkirche im Zentrum. Die Kirche im alten Ortsteil
wurde abgetragen. 1937 entstand an ihrer Stelle zur Erinnerung an die Schöpfer
des Stille-Nacht-Liedes die Stille-Nacht-Kapelle.
Durch die Ortsverlegung konnte sich Oberndorf neu
entwickeln. Die Marktgemeinde profitierte von der günstigen Verkehrslage
(Straßennetz, Brückenverbindung, Lokalbahn). Es entstand eine ausgezeichnete
Infrastruktur (Wohnbau, Wirtschaftsbetriebe / Einzelhandel / Einkaufszentren;
Gesundheitszentrum, Seniorenbetreuungseinrichtungen, Kindergärten, Pflicht- und
höhere Schulen, Freizeiteinrichtungen etc.). 2001 wurde Oberndorf Stadt. Die
Stadtgemeinde Oberndorf (knapp 6.000 EW) ist Sozial- u. Bildungszentrum sowie beliebte
Wohn- u. Einkaufsstadt für den nördlichen Flachgau, das angrenzende Innviertel
u. das bayerische Grenzgebiet. 2006 entstand durch den Europasteg (Fußgänger/Radfahrer)
eine zweite Verbindung über die Salzach nach Laufen. 2016 feiern Oberndorf und
Laufen im Rahmen zahlreicher Veranstaltungen ein Erinnerungsjahr an ihre gemeinsame
Geschichte.